Waehrend Milo gerade mit Carlos von Lara spielt hab ich etwas Zeit mich von meinen Verbrennungen zu kurieren und die News zu checken. Und da sind dutzende Artikel ueber den wohl abgefucktesten move eines Unternehmens, wie aus dem WTF-Bilderbuch. UNITY, jenes tool mit dem tausende indy developer games erstellen, hat sich kurzerhand ein neues Preismodell ueberlegt. Weg vom "Free" hin zum "Wenn Dein Spiel erfolgreich wird, zahl bitte X. Und wenn Du das Splashscreen mit dem Unity Logo nicht mehr haben willst, zahle auch noch mal X. "
Das erste Bezahl-Model, gab es schon vorher. Wenn ich mich recht erinnere hiess es, das bei mehr als 2 Milionen downloads, man dann X bezahlen muss. Diese Zahl wurde jetzt drastisch runter gesetzt. Sowie mit dem Logo. Auch das konnte man schon vorher weg bekommen, aber auch jetzt sollten hier die Vorgaben so sein, das man weitaus mehr bezahlen muss.
Fuer erfolgreiche Spiele sind die zu zahlenden Summen tatsaechlich Peanuts. Aber das sind 1% der veroeffentlichen games. Die anderen 99% haben halt pech gehabt.
Anscheinend hat aber der Unity CEO vor zwei Tagen zurueck gerudert und sich direkt entschuldigt. Gleichzeitig hat man das Modell wieder so angepasst das Indy entwickler es doch leichter haben sollen.
Allerdings zeigte sich bereits in der Vergangenheit, wenn Unternehmen solche Moves hinlegten das frueher oder spaeter doch an ein neues Preismodell angedockt wurde, sobald sich die erste Welle der Entruestung gelegt hat. Das war bei Netflix so, bei October CMS war das so und wenn ich fast 4 Dekaden zurueck gehe, war das schon damals bei dem Betreiber mit der Domain hamburg.de die nach ein paar Jahren die hundertausenden Besitzer des kostenlosen E-mail servies mit einer monatlichen Gebuehr zur Kasse gebeten wurden. Arschkarte.
Da nutzt oder entwickelst Du jahrelang auf einem Open Source oder kostenlosem SAAS und ploetzlich musst du dafuer was bezahlen.
Bei Unity ging der Schuss in Ofen weil alleine das Unternehmen Terraria nun zwei Open Source game engines mehrere hundert-tausende Dollar spendete um deren Entwicklung fortzufuehren und sich auf dem Markt besser zu positionieren.
Und genau das ist das was mich jedes mal am meisten bewegt und an den alten T-Online Chef Ron Sommer mit seiner "Die kostenloskultur im Internet hat keine Zukunft" Aussage erinnert. Immer dann wenn die 1% denken das sie die 99% kontrollieren, kommt irgendwo daher einer her und verteilt "Ihr seid nur die 1%"-Klatschen. Gut so.